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Wie auch die moderne Messeinrichtung ist ein intelligentes Messsystem in erster Linie ein digitaler Zähler.

Die Besonderheit der intelligenten Messsysteme – auch Smart Meter genannt – liegt in der Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smart-Meter-Gateway. Das Smart-Meter-Gateway (SMGW), eine Art Datendrehscheibe, kann Messwerte verarbeiten, automatisch übermitteln und Zugriffsrechte verwalten. Intelligente Messsysteme sind somit in der Lage, wichtige Netz- und Verbrauchswerte zu erfassen und zu übermitteln.  Die Zählerstände werden automatisch und unter höchsten Sicherheitsstandards an Ihren Messstellenbetreiber gesendet. Dieser bereitet die Messdaten auf und verteilt sie an Ihren Energielieferanten sowie Netzbetreiber weiter. Die Zählerablesung vor Ort entfällt damit.

Ihre Verbrauchswerte werden dazu alle 15 Minuten von Ihrem intelligenten Messsystem erfasst, gespeichert und einmal am Tag an des Messstellenbetreiber übertragen. Sie können sich Ihren aktuellen Zählerstand anzeigen lassen und auch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Verbrauchswerte einsehen. 

Intelligente Messsysteme werden in der Regel bei Kunden mit einem Jahresverbrauch größer als 6.000 Kilowattstunden oder mit einer Erzeugungsleistung größer als sieben Kilowatt Peak (kWp) eingebaut. In diesem Fall planen wir den Wechsel Ihres Zählers langfristig ein und kommen – wenn es soweit ist – unaufgefordert auf Sie zu. Sie können uns ab 2025 aber auch bereits vorher mit dem Einbau eines intelligenten Messsystems beauftragen – auch dann, wenn Ihr Jahresverbrauch kleiner als 6.000 Kilowattstunden oder Ihre Installierte Erzeugungsleistung kleiner als kWp ist.

Vorteile der intelligenten Messsysteme:

  • Im Zuge der Energiewende wird immer mehr Strom aus regenerativen Quellen in unser Stromnetz eingespeist und Kunden werden zunehmend gleichzeitig zu Produzenten und Konsumenten von elektrischer Energie (sogenannte Prosumer). Dies erfordert ein intelligentes Stromnetz, in dem der aktuelle Netzzustand beobachtet und in kritischen Netz-Situationen eingegriffen werden kann (Smart Grid). Smart Meter – als wichtiger Baustein des Smart Grid – kommunizieren dazu in regelmäßigen Abständen bzw. bei Bedarf sowohl Messdaten zum Netzzustand als auch wieviel Strom verbraucht und eingespeist wird. Dadurch kann, wenn erforderlich, die Erzeugungsmenge an den tatsächlichen Verbrauch angepasst werden. 

  • Ihre Stromverbräuche werden für Sie transparenter. Dies kann Ihnen bei einer Reduzierung Ihres Stromverbrauchs helfen und damit zu einer Reduzierung Ihrer Stromkosten beitragen. Denn: „Stromfresser“ können identifiziert werden.

  • Die Vor-Ort-Ablesung entfällt.

  • Intelligent Messsysteme ermöglichen mehr Individualität beim Angebot und Abschluss von Stromtarifen – zum Beispiel dynamische Tarife. Dadurch können ebenfalls Kosten eingespart werden.

Zugangsdaten und Transparenz- und Displaysoftware

Ihr intelligentes Messsystem verfügt über eine sogenannte HAN-Schnittstelle (Home-Area-Network-Schnittstelle), mit der Sie über die Transparenz- und Displaysoftware (kurz TRuDi-Software) Messwerte selbst auslesen können.

Was ist die Transparenz- und Displaysoftware TRuDi?
TRuDi ist eine Software, die kostenlos von Ihnen heruntergeladen werden kann und von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) zur Verfügung gestellt wird. Sie bietet eine Displayfunktion, mit der Messwerte, die im SMGW gespeichert sind, angezeigt werden können. Darüber hinaus steht eine sogenannte Transparenzfunktion zur Verfügung, mit der Rechnungen des Stromlieferanten überprüft werden können.

Hier können Sie TRuDi herunterladen

Messwerte mit Hilfe der TRuDi-Software auslesen:
Um sich Energiedaten Ihres intelligenten Messsystems anzeigen zu lassen, laden Sie die TruDi-Software herunter und fordern Sie bei uns Ihre HAN-Zugangsdaten an. Verbinden Sie danach Ihr Endgerät (z. B. Ihren Laptop) mit der HAN-Schnittstelle Ihres intelligenten Messsystems. Dazu eignet sich beispielsweise ein LAN-Kabel. 

Hier finden Sie die TRuDi-Gebrauchsanweisung

Informationen zu PRüDi/Befundprüfung

Die Prüf- und Displaysoftware, kurz PRüDI, ist eine Software für die Befundprüfung eines Smart Meter Gateways. Die drei wesentlichen Funktionen von PRüDI sind:

  • die Verifikation von signierten TRuDI-Importdaten: Hier wird geprüft, ob die abgefragten Daten tatsächlich vom zu prüfenden SMGW stammen und ob diese Daten vollständig und korrekt sind
  • die Visualisierung der dem Letztverbraucher in Rechnung gestellten Messwertregister und die
  • die Nachberechnung von Tarifanwendungsfällen (der Prüfer kann nachvollziehen, welche Tarifierungen vom Smart Meter Gateway durchgeführt wurden. Dies erfolgt über die Berechnung der Register).

Fragen und Antworten

Brauche ich einen Internetanschluss im Haus, um mein intelligentes Messsystem zu nutzen?
Nein. Sie müssen keinen Internet-/Breitbandanschuss oder eine andere Telekommunikationsart bereitstellen. Das intelligente Messsystem überträgt Daten grundsätzlich über eine eigene, unabhängige Verbindung.

Wie sicher ist ein intelligentes Messsystem?
Das Smart-Meter-Gateway des intelligenten Messsystems wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nach dem sogenannten „BSI Schutzprofil“ zertifiziert. Der angewandte Sicherheitsstandard des Smart Meter Gateways liegt dabei höher als der Standard beim Online-Banking. Die Datenübertragung findet verschlüsselt statt, sodass kein Unbefugter auf Ihre Verbrauchsdaten zugreifen kann.

Nähere Informationen zum intelligenten Messsystem sowie der Sicherheit des Smart-Meter-Gateways finden Sie hier:

BSI - Smart Metering (bund.de)

Welche Daten werden vom intelligenten Messsystem gespeichert und wer erhält diese?Es werden lediglich Verbrauchsdaten und bei Bedarf sogenannte Netzzustandsdaten übermittelt. Ihr intelligentes Messsystem speichert und versendet darüber hinaus keine persönlichen Informationen, mit denen man Sie identifizieren könnte. Alle Informationen über Ihren Energieverbrauch sind streng geschützt. Nur Ihr Messstellenbetreiber, Ihr Netzbetreiber und Ihr Lieferant haben notwendigerweise Zugriff auf die Daten.

Muss ich für meinen neuen Zähler mehr bezahlen?
Mit der Einführung der neuen Technik ändern sich die Entgelte für den Messstellenbetrieb. Wie viel Sie in Zukunft für Ihren Zähler und die Messung zahlen, hängt von Ihrem Jahresverbrauch ab. Der Gesetzgeber sieht für verschiedene Verbrauchsklassen unterschiedliche Entgelte vor und hat Obergrenzen für die Messentgelte festgelegt, die wir als grundzuständiger Messstellenbetreiber einhalten. Die jeweiligen Preise können Sie unserem offiziellen Preisblatt entnehmen. 

Wie erfahre ich, wann mein Zähler gewechselt wird?
Drei Monate vor dem geplanten Zählerwechsel werden Sie von uns per Brief über diesen informiert. Den konkreten Termin zum Zählerwechsel erhalten Sie rechtzeitig zwei bis vier Wochen vor dem Einbau. Bei Bedarf kann natürlich ein Alternativtermin abgestimmt werden.

Muss ich beim Einbau vor Ort sein?

Für den Einbau muss dem Monteur der Zugang zum Zählerschrank bzw. zum Zählerplatz ermöglicht werden. Während des Zählerwechsels wird die Stromversorgung Ihrer Wohnung oder Ihres Hauses kurzzeitig unterbrochen. Bitte denken Sie deshalb daran, zum vereinbarten Termin bei allen elektronischen Geräten den Netzstecker aus der Steckdose zu ziehen bzw. die Geräte vom Stromnetz zu trennen. Dies könnten beispielsweise Ihr Fernseher, Computer, Internetrouter oder Ihre Heizungsanlage sein und gilt auch für im „Stand-by-Modus“ betriebene Geräte.

Weiter empfehlen wir Ihnen, den Zählerstand Ihres zu wechselnden Stromzählers am Tag des Wechsels für Ihre Unterlagen zu notieren.

Sollten Sie nicht anwesend sein können, organisieren Sie bitte eine Vertretung, die diese Aufgaben übernimmt.